Bruderkette besucht Bayerwerk Wuppertal

Am 15. Februar 2020 wichen Brüder und Schwestern der Johannisloge „Zur Bruderkette im Wuppertal“ von eingetretenen Pfaden ab und lernten bei einer geführten Bustour die drei Werksteile von Wuppertals größtem industriellen Arbeitgeber, BAYER, näher kennen.

Die Informationstour startete nach zuvor erfolgter Registrierung beim Werkschutz um 10 Uhr am Tor 1 des Bayerwerks in Wuppertal-Elberfeld.

Unter der sachkundigen Führung der Gästebetreuerin, Frau Stamm, führte die Tour zunächst durch das knapp 1,6 km lange, von Wupper und Schwebebahngerüst durchschnittene Werksgelände. Schon nach kurzer Zeit waren die Teilnehmer von Größe und Vielfalt der Gebäude in der Industrieanlage, die durch ein für den Laien undurchschaubares Netz an Rohrleitungen verbunden sind, überwältigt. Produktionsstätten, Werkstätten, Labore, Qualitätskontrollzentren, Lagerstätten, in denen Vor- und Zwischenprodukte bei Minustemperaturen für ihre weitere Verwendung in der Produktion vorgehalten werden (-> Kühlschrank-Gebäude) und nicht zuletzt das berühmte Gebäude 8 waren nach einem sich nicht selbst erschließendem System auf dem Gelände verstreut. Das Gebäude 8 ist ein nagelneues, erst 2018 oder 2019 fertig gestelltes Produktionsgebäude, das letztlich aber nicht in Betrieb genommen wurde, da das hier herzustellende Produkt zwischenzeitlich von einem Mitbewerber anderen Ortes bereits produziert wurde. Der Globalismus lässt grüßen. Ein Eindruck blieb von dieser ersten Station der Rundfahrt haften: das Werksgelände in Elberfeld an der Wupper ist eng und bietet aufgrund seiner geografischen Lage keine Möglichkeiten zur Expansion. Die Entscheidung von Bayer, sich ein weiteres Standbein am Rhein zu schaffen, die schon Anfang des 20. Jahrhunderts getroffen wurde, ist daher ganz und gar nachzuvollziehen.

Die nächste Station war das Forschung- und Entwicklungszentrum von Bayer Wuppertal, gelegen an der Stadtgrenze zu Aprath an der Pahlkestraße. Wo vor 30 Jahren fast noch nichts war, arbeiten dort heute ca. 1800 der insgesamt ca. 3000 Beschäftigten von Bayer. Ganz wesentlicher Bestandteil in diesem Areal ist das Gebäude, in dem die Patente von Bayer bearbeitet, beantragt und überwacht werden. Unsere Führerin stellte kurz den Weg von der Entdeckung eines Wirkstoffs bis zum fertigen Medikament dar, der in der Regel bis zu 12 Jahre dauert. Das angemeldete Patent rechnet von der ersten Entdeckung an, so dass bei einer durchschnittlichen Patentlaufzeit von 20 Jahren eine relativ geringe Zeit übrigbleibt, in der das neue Medikament geschützt produziert werden kann. Angesichts der enormen Entwicklungskosten muss in dieser Zeit also gut Geld verdient werden, um wirtschaftlich zu bleiben, da danach die preiswerten Generika auf den Markt drängen. In der Kantine des Forschungs- und Entwicklungszentrums lernten wir bei einem Kurzfilm etwas über die Geschichte von Bayer, die in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts in einer Wohnküche in Heckinghausen (Barmen) ihren Anfang nahm.

Letzte Station unserer Tour war die werkseigene Kläranlage in Buchenhofen, in der alle Schadstoffe, die vom Bayerwerk Elberfeld über ein unabhängiges, werkseigenes Rohrsystem nach Buchenhofen transportiert werden, so gereinigt werden, dass sie zu 98 % unbelastet sind. Die so weitestgehend gereinigten Schadstoffe werden dann zur kommunalen Kläranlage auf der anderen Wupperseite geleitet, so dass nach Abschluss des Klärprozesses 100% klares Wasser in die Wupper eingeleitet wird.

Nachdem uns als Teilnehmern der Kopf wegen der Vielzahl der Informationen brummte, wollten wir als Ausgleich auch etwas für die leiblichen Genüsse tun. Im Café Engel am Laurentius-Platz gönnten wir uns eine kleine Stärkung zur Mittagszeit und ließen das Erlebte in gemütlicher Runde ausklingen.

Als Resümee kann festgehalten werden:
den teilnehmenden Brüdern und Schwestern haben Tour und „After Tour Meeting“ gefallen. Für alle anderen Brüder und Schwestern gilt – schade, dass ihr nicht dabei wart – ihr habt etwas verpasst.

Verfasser: HS

Bilder: wikimedia.org

Video: Youtube